Zahlen&Fakten Zwangsläufig pleite?:                                                                                                                          

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Diplom Volkswirt Birger Schäfermeier hat die Tabellen von Pfarrerin Kocherscheidt neu berechnet und bewertet. Im Folgenden seine Stellungnahme:

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Zwangsläufig pleite? [VOM 25.10.2010]

Auf der Gemeindeversammlung wurde die Schließung des GZ Winkhausen sowie des Kindergartens und die Notwendigkeit zur Fusion damit begründet, dass wir aufgrund sinkender Einnahmen früher oder später zwangsläufig pleite sein werden. Als verantwortliches Presbyterium dürfte niemand so fahrlässig handeln. 

Interpretation des Zahlenwerkes

1)      Die Schere zwischen Kosten und Einnahmen wird vor allem deshalb größer, weil die Kirchensteuer aufgrund weniger Gemeindeglieder sinkt, die Anzahl der Pfarrstellen aber gleichbleibt. Dieser Luxus von mehr Pfarrstellen als der Schlüssel zulässt muss bezahlt werden und führt zu Belastungen von 82.000 Euro im Jahr 2012 bis später 92.100 Euro im Jahr 2018.

2)      Ohne die Belastung aus den Pfarrstellen gibt es Haushaltstechnisch kein Problem, selbst wenn die Sozialvermarktung fehlschlägt. (siehe Anhang 2)

3)      Das Argument, die Aufgabe einer Pfarrstelle hilft nicht, weil uns nur 1,7 Pfarrstellen zustehen und wird dann immer noch 2 hätten, funktioniert nicht.  Die Belastung sinkt dramatisch (wie aus der Tabelle ersichtlich) wenn wir nur einen Überhang von 0,3 haben und bezahlen müssen.   Irgendwann in Zukunft wird man sicher dann auf 1,5 oder 1 Pfarrstelle runter gehen, wenn die Gemeindegliederanzahl weiter sinkt.

4)      Außerdem hat niemand eine Tabelle vorgelegt, wie die Kosten nach einer Fusion aussehen. Das heißt, es wurde nicht vorgerechnet, ob uns eine Fusion tatsächlich aus der Kostenschere raushilft, weil die Zahlen der Fusionspartner und deren Sparbemühungen nicht bekannt sind.  Insbesondere werden in Zukunft auch die Gemeindegliederzahlen der fusionierten Lukasgemeinde sinken und somit die Anzahl der Pfarrstellen auch dort höher als notwendig sein.  Außerdem kann es sein, dass die zukünftige Lukasgemeinde ihre Sparziele auch nicht erreicht! 
 

Fusion

1)      Es wurde erkannt, dass in Winkhausen eine besondere Situation vorliegt, da der Kindergarten im Gebäude des Gemeindezentrums ist.  Die Nordgemeinden fordern als Bedingung a priori für eine Fusion die Schließung des Standortes Winkhausen. Das Presbyterium will sich darauf einlassen, weil es sagt, es hätte früher in den Verhandlungen versagt und müsse nun sozusagen auf GNADE hoffen doch aufgenommen zu werden. Christliche Gnade sieht anders aus!

2)
      Die Nordgemeinden sollten sich schämen, die Schließung eines Kindergartens und Familienzentrums  zu fordern, die beide sehr gute Arbeit leisten, mehr Anmeldungen haben als nötig und finanziell stabil laufen. Hier müssen wir den öffentlichen Druck ansetzen.  Man kann sich über eine Fusion unterhalten, aber diese Bedingung lässt sich wirtschaftlich nicht begründen. Sie widerspricht jeglichem christlichen Verhalten und Umgehen miteinander. Es ist eine Erpressung der Markusgemeinde auf Kosten des Kindergartens und Familienzentrums.

Das Sparpotential durch Schließung Winkhausen beträgt ca. 37 TSD Euro siehe Anhang). Davon  abzuziehen sind die Erlöse aus der Sozialvermarktung und in den nächsten 5 Jahren jeweils 12.500 per anno Euro Vertragsstrafe an die Kommune für die Schließung des Kindergartens.

Hinzu zu rechnen ist eine mögliche Zinseinnahme aus dem späteren Verkaufserlös, die realistisch nicht von 2014 zu vereinnahmen ist.

Somit geht es in den nächsten Jahren um 50.000 Euro, die erwirtschaftet werden müssen. Schafft das die Sozialvermarktung nicht, beträgt das Loch vielleicht 10 oder 20 TSD Euro. Wegen diesen Beträgen geht aber niemand pleite. Weder Markus noch die Lukasgemeinde.

Wenn es der Wille der Kirche ist, einen funktionierenden Kindergarten mit hohen Anmeldezahlen, sowie das Familienzentrum zu schließen wegen 10.00 Euro nur weil man nicht auf eine Pfarrstelle verzichten will oder aber weil man eine absurde Verhandlungsbedingung akzeptiert, wird dies in der Öffentlichkeit kein gutes Licht auf die Kirche werden.

Weder für die Verhandlungsführer auf der Seite der Markusgemeinde, die ein Gemeindezentrum zugunsten einer Aufgabe einer Pfarrstelle verraten haben, noch auf die Verhandlungsführer der zukünftigen Lukasgemeinde, die aus Eigennutz uns erpressen, damit sie später nicht selber vor die Frage der Schließung eines weiteren Zentrums gestellt werden.

Die Öffentlichkeit wird ab heute sehr genau zuschauen, was entschieden wird. Wie christlich ist die Kirche, denn auf Zahlen wird man sich nicht rausreden können, wenn man akzeptiert, das eine überschüssige Pfarrstelle abgebaut werden muss.

 

Schlusswort

Den größten Fehler, den Menschen in der Geschichte immer wieder gemacht haben ist, dass sie Entscheidung aus Zwang getroffen haben, weil sie keine andere Möglichkeit sahen. Es gibt immer mehr Möglichkeiten,  als wir denken, dafür müssen wir aber manchmal Grenzen in unserem Denken verschieben. Woher wollen wir wissen, dass wir unsere Möglichkeiten ausgeschöpft haben, wenn wir es nicht versucht haben. 

Woher wissen Sie, dass Ihre Möglichkeiten ausgeschöpft sind?

Hätte Jesus sich von Zwängen beeinflussen lassen, hätten wir heute kein Neues Testament. 

Herausforderungen und Entscheidungen zwingen uns zu Vertrauensprüfungen. Wenn wir uns noch nicht mal selber vertrauen, wie und woher soll dann ein Gottvertrauen kommen?

 

Zahlen und Fakten:

Anlage 1 Kostenaufstellung der Verwaltung

Der Spargewinn ("Gewinn" gutes Wort oder) erhöht sich, wenn wir nun noch 14 TSD Euro Einsparung für die Trägerschaft Kindergarten und  30.000 Euro entgangene Zinsen dazurechnen.

 

Anlage 2 Haushaltsentwicklung

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Worst Case Sozialvermarktung statt 60 TSD Einnahmen nur 27 TSD Euro und zusätzlich Aufgabe einer Pfarrstelle.


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2024 wäre die Gemeinde pleite aber nur, wenn Sie bis dahin nicht eine weitere Pfarrstelle aufgegeben hat.

Überlebenstabelle bei  rechtzeitiger Aufgabe der überschüssigen Pfarrstellen. (Jetzt eine und im Jahr 2018 eine weitere)


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